Drangsaliert und dekoriert – Von der Kunst des Überlebens in der DDR – Lesung aus einem Buch über eine außergewöhnliche Lebensgeschichte als Spiegelbild der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse der DDR

Der Grund: ein verunziertes Leninbild, ein Dummejungenstreich. Er wird von nun an als Krimineller behandelt. Seine neue Heimat ist das Gelbe Elend in Bautzen und später der RoteOchse in Halle.  In Halle  erlebt er die Auswirkungen der Niederschlagung  des Arbeiteraufstandes am 17. Juni 1953. Am Abend waren die Keller der Haftanstalt mit überwiegend  jungen Menschen – leicht und auch schwerverletzt – überfüllt. Ihr  Stöhnen war in den Zellen nicht zu überhören und löste panische Angst aus.

Nach drei Jahren amnestiert gelingt es Richard, sich durch Ausbildung und Fleiß für höhere Aufgaben im Beruf zu qualifizieren. 1960 übernimmt er die Leitung der Fernwärmeversorgung der Stadt Hoyerswerda. Doch sind seiner Berufslaufbahn durch seine Vergangenheit und seinen Mut, Missstände und Mangelwirtschaft öffentlich anzuprangern, Grenzen gesetzt. Hiervon erfährt er erst nach Einsicht in seine Stasiunterlagen  nachseiner Pension. Die Versuche der Stasi, ihn wieder hinter Gitter zu bringen, dokumentiert auf 400 Seiten Stasiunterlagen, scheuen keinen Vergleich mit einem Krimi

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